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Die Sammlung der Katharinenkirche

Von der gotischen Ausstattung der Ordenskirche sind neben den zum Teil bereits freigelegten Ausmalungen - wie dem Fresko »Die Stigmatisierung des heiligen Franziskus« (um 1515) am Choraufgang und der Crispin-Kapelle (um 1360) - noch die Triumphkreuzgruppe (um 1450) und das Chorgestühl im Oberchor (1329/1473) erhalten. Einige mittelalterliche Altäre aus der Katharinenkirche wurden ins St. Annen-Museum verbracht und sind dort unter konservatorisch günstigeren Bedingungen der Öffentlichkeit zugänglich. Die imposante Gruppe des Heiligen Jürgen (Georg), der den Drachen erlegt, und der betenden Prinzessin, die er rettet, links im Eingangsbereich ist ein Gipsabguss nach dem Original von Bernt Notke (spätes 15. Jh.) in Stockholm.

Fast der gesamte Fußboden der Kirche besteht aus über hundert Grabplatten aus dem Mittelalter bis ins 18. Jh. Seitdem sich die Bettelmönche 1281 das Begräbnisrecht vom Papst erstritten hatten, war die Katharinenkirche eine bevorzugte Grablege für kirchliche und weltliche Würdenträger. Die Messinggrabplatte des Bürgermeisters Lüneburg (gest. 1461) in der Apsis ist die kostbarste: Die überaus fein gravierte Darstellung zeigt den betagten Mann in betender Haltung, gekleidet in ein standesgemäßes mit Pelz verbrämtes Brokatgewand.

Auch das in Norddeutschland einzigartige Gemälde des venezianischen Malers Jacopo Tintoretto an der Westwand der Katharinenkirche ist vor dem Hintergrund des Todes- und Auferstehungsgedankens zu verstehen. Das große Epitaph zeigt Christus, der machtvoll den verstorbenen Lazarus vom Tode erweckt. Lazarus wird von Helfern aus einem Hochgrab herunter gehoben. Dieses eindrucksvolle Bild (1575) diente den Lübecker Familien De Hane und Gude als Schmuck ihrer Privatkapelle, die in den ersten beiden südlichen Jochen der Kirche lag. Wo sie das Bild erwarben und wie es nach Lübeck kam, ist nicht bekannt. Hier wurde es aber zwei Jahre nach der Entstehung durch einen imposanten Holzrahmen eingefasst, der speziell für diesen Anbringungsort anfertigt wurde.

Zu den späteren Hinzufügungen gehört die barocke Kanzel (1699), die aus der 1899 abgebrochenen St. Lorenz-Kirche stammt.