Dr. Kristina Vagt
Studiumzentrum/KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Der Hannoversche Bahnhof in Hamburg war zwischen 1940 und 1945 zentraler Ausgangspunkt für Deportationen aus Hamburg und Norddeutschland. Über 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma wurden in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände erstreckt sich heute der Lohsepark. 2017 wurde dort im Bereich der erhaltenen Gleisverläufe und eines Bahnsteigs der Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ eingeweiht. In unmittelbarer Nachbarschaft entsteht bis 2026 ein Dokumentationszentrum, das über die historischen Zusammenhänge informieren wird. Der Vortrag stellt die lange Entwicklung des Gedenkorts und des kommenden Dokumentationszentrums vor und geht auf die beteiligten Akteur:innen ein. Skizziert werden auch die wissenschaftlichen Recherchen des Projektteams, die zu genaueren Erkenntnissen über die Deportation der Sinti und Roma aus Hamburg, Schleswig-Holstein, dem nördlichen Niedersachsen sowie dem Weser-Ems-Gebiet geführt haben
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Dr. Sebastian Lotto-Kusche
Seminar für Geschichte der Europa-Universität Flensburg
„Der Vortrag beleuchtet die diskursiven Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bundesrepublik bis 1990. Dabei wird unter Anerkennung zweierlei verstanden: die Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime Gesprächspartner der Bundesregierung sowie die Bewertung der „NS-Zigeunerverfolgung als „rassisch motiviertes Verbrechen in Politik und Wissenschaft.
Auf der Grundlage umfassenden Quellenmaterials von Bundesbehörden und politischen wie zivilgesellschaftlichen Akteuren entsteht ein intensiver Blick auf diesen langwierigen Anerkennungsprozess. So kann gezeigt werden, dass bis tief in die 1960er Jahre hinein ein durch und durch rassistisches Bild der nationalsozialistischen Politik gegen Sinti und Roma vorherrschte.
Dieser Denkstil, der von traditionellen Vorurteilen über „Zigeunerkriminalität geprägt war, geriet in den 1970er Jahren mit der Rezeption von internationalen Forschungsarbeiten immer stärker unter Druck. Doch erst in den 1980er Jahren begann mit der Anerkennung der Sinti und Roma als Gesprächspartner durch Bundeskanzler Helmut Schmidt auch die Erforschung des NS-Massenverbrechens. "
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Maike Albrecht, (Sopran), Daniel Wachsmuth (Violoncello) und Hans J. Schnoor (Orgel, Cembalo)
Ein kleiner Beitrag zu den Kosten wird am Ausgang erbeten.
- Änderungen vorbehalten -
Fabian Schultheis (Violoncello) und Hans J. Schnoor (Cembalo)
Ein kleiner Beitrag zu den Kosten wird am Ausgang erbeten.
- Änderungen vorbehalten -
Rebecca Falk (Violoncello) und Valeria Baden (Cembalo)
Ein kleiner Beitrag zu den Kosten wird am Ausgang erbeten.
- Änderungen vorbehalten -