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Johanna Broziat

Aber die Mauern leuchten
Possehl-Preis Lübecker Kunst 2024

27.04.2025 - 12.10.2025

Die Künstlerin Johanna Broziat (*1982) experimentiert in ihren Werken mit den unterschiedlichsten Materialien. Oft nutzt sie gesammelte Gegenstände, die sie in ihrer Kunst zu farbenfrohen Rauminstallationen, aber auch kleinen und detailreichen Objekten, Drucken und Büchern verarbeitet. Mit ihrem Preisträgerprojekt hat Broziat eigens für das Museum Katharinenkriche eine neue Skulptur geschaffen: Mit der Arbeit »Aber die Mauern leuchten« greift die Künstlerin die Architektur und Farbigkeit der einstigen Kirche auf und umspannt großflächig ihren Unterchor – das Herzstück der ehemaligen Franziskanerkirche und einmalig im deutschsprachigen Raum. Über ihre Kunst schafft die Künstlerin eine sinnliche Erfahrung für die Besuchenden und ermöglicht neue Zugänge zur Geschichte der Stadt.

Johanna Broziat ist mit dem Possehl-Preis für Lübecker Kunst 2024 ausgezeichnet worden. Am kommenden Sonntag, den 27. April 2025 um 12.00 Uhr findet die Preisverleihung mit der Vernissage ABER DIE MAUERN LEUCHTEN in der Katharinenkirche statt. Mit der raumgreifenden Installation präsentiert die Künstlerin erstmals ihr preisgekröntes Werk. Die farbintensive Stoffskulptur realisierte die Künstlerin eigens für den Unterchor der ehemaligen Franziskanerkirche. 

Für ihr Preisträgerprojekt hat Johanna Broziat 63 m² Lycra-Stoff zu großformatigen Bahnen vernäht und damit den Unterchor – das Herzstück der Katharinenkirche – umspannt. Das dehnbare, samtige Textil greift die Strukturen des gotischen Raumes und der Ziegelsteine auf und erinnert mit seinen kräftigen Tönen an die einstigen Glasfenster der Kirche, von denen heute nur noch Fragmente im St. Annen-Museum erhalten sind. So schafft die Künstlerin eine neue Verbindung von außen und innen, Vergangenheit und Gegenwart, die den Besucher:innen sinnlich-intuitive Zugänge zur Geschichte der Stadt eröffnet. 

„Die Installation verändert die Wahrnehmung des Raumes und übersetzt bauliche Strukturen sowie farbliche Spuren der Vergangenheit in eine zeitgenössische Formensprache. Wir sind gespannt, wie das Publikum auf diese eindrucksvolle Arbeit reagieren wird“, so Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Vorsitzender der PossehlStiftung. 

Vernissage und Preisverleihung am 27.04.2025, 12:00 Uhr

 

 

 

Die Possehl-Preise für Kunst 

Seit 2018 stellen zwei Possehl-Preise für Kunst zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler in den Fokus. Damit wird zugleich die Hansestadt Lübeck als Standort für international renommierte bildende Kunst gefördert. 2018 wurde erstmalig der Possehl-Preis für Lübecker Kunst vergeben, und seit 2019 vergibt die Stiftung – im Rhythmus von drei Jahren – den Possehl-Preis für Internationale Kunst. In den Jahren, in denen es keinen Possehl-Preis für Internationale Kunst gibt, wird auf lokaler Ebene der Possehl-Preis für Lübecker Kunst vergeben. Beide Kunstpreise werden durch dieselbe Jury ermittelt, deren Mitglieder international bekannten Kunsthäusern angehören und deren externe Mitglieder alle drei Jahre wechseln. Dieses Modell – dass ein- und dieselbe Jury sowohl über die lokalen als auch die internationalen Preisträger:innen entscheidet – bietet für die Lübecker Künstler:innen die besondere Chance, auch über die hansestädtischen Grenzen hinaus mit ihrer Arbeit wahrgenommen zu werden.